Learner as Creator – Erfolg beginnt beim Wissen Ihrer Mitarbeiter

Oktober 10, 2017

Wie bilden Sie Ihre Mitarbeiter aus, wenn es um unternehmenspezifische oder Querschnittsthemen geht? Wie stellen Sie sicher, dass aktuelles Wissen ohne lange Warteschleifen in wertvolle Lerninhalte umgewandelt wird? Mit diesen Fragen haben wir uns sowohl im SmarterPath Team als auch bei einer Session zum Knowledge Camp in Potsdam beschäftigt. Folgender Beitrag zeigt Gründe für die Umsetzung des Konzeptes „Learner as Creator“ (der Lernende wird zum Ersteller von Trainingsinhalten), welche Veränderungen in Unternehmen notwendig sind und erste Ideen für organisationale Rahmenbedingungen, die für eine erfolgreiche Realisierung geschaffen werden müssen.

 

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Die Themen, mit denen sich Unternehmen heutzutage beschäftigen, werden immer komplexer und sind kaum noch einer bestimmten Expertise zuzuordnen. Die Kollaboration über Fachbereiche hinweg steigt und Routinearbeit nimmt ab. Das macht es schwierig, Wissen standardisiert zu verteilen. Der Prozess, bis spezifisches Wissen von einem oder gar mehrerer Fachexperten hin zu einem Dritten gelangt, dieser es verpackt, aufbereitet, Rücksprache hält und dann online oder offline zur Verfügung stellt, kann Monate dauern. Im schlimmsten Fall ist das erstellte Training zum Zeitpunkt der Fertigstellung schon wieder veraltet. Zusätzlich haben kleinere und mittlere Unternehmen oft nicht die finanziellen Mittel für kostspielige, professionelle Trainings.

 

Das Wissen zu Prozessen, Produkten und Services Ihres Kerngeschäftes steckt in den Köpfen der Mitarbeiter und damit im Unternehmen. Heutzutage besitzen fast alle Wissensarbeiter ein Smartphone oder ein Laptop. Warum also nicht den direkten Weg gehen und die Mitarbeiter befähigen, eigenständig Wissen in wertvolle und nachhaltige Lerninhalte umzuwandeln und zu teilen? Machen Sie die Lerner selbst zu Trainingserstellern und erzielen Sie somit empathischere Ergebnisse in der Sprache der Konsumenten. Wie alle neuen Ansätze bedarf auch dieser eine Begleitung durch geeignete Veränderungsmaßnahmen.

 

Essenziell ist die enge Zusammenarbeit von Wissensmanagement und Personalentwicklung. An den Herausforderungen des Wissensmanagements, wie z.B. die Vermeidung von Wissenssilos und die Nutzung von vorhandenen Informationen müssen auch Personalentwickler aktiv arbeiten. Genauso soll das Wissensmanagement bei der Fragestellung, wie hochaktuelles und dynamisches Wissen schnell und leicht konsumierbar aufbereitet werden kann, unterstützen. Hier darf keine strikte Trennung existieren, viel mehr eine Verschmelzung der Bereiche (bestes Beispiel für die Zunahme an Querschnittsthemen über Fachbereiche hinweg!).

 

Um Wissensarbeiter selbst zu befähigen, qualitativ gute Lerninhalte zu erstellen, müssen diese ein neues Skillset erwerben. Dazu zählt unter anderem die richtige Nutzung der Software und das Aufbereiten von Wissen in klare und einprägsame Inhalte. Die bisherigen Trainingsdesigner werden sich zu Beratern für Wissensarbeiter entwickeln. Deren Aufgabe besteht darin, anhand von Best Practises für konsistente und wertvolle Trainings zu sorgen. Für kleinere Unternehmen, die keine internen Trainingsexperten haben, gilt es, Multiplikatoren zu identifizieren, die als Ansprechpartner und Unterstützer für die Verwaltung und Aufbereitung von Lerninhalten agieren. Auch ein kleines Regelwerk, was in einer Projektgruppe aus unterschiedlichen Stakeholdern erarbeitet wird, kann hier unterstützen.

 

Wahrscheinlich bekommen Sie auch von Mitarbeitern zu hören: „Noch eine zusätzliche Aufgabe? Dafür habe ich keine Zeit!“. Diesem durchaus verständlichen Argument muss auf einer höheren Ebene entgegengewirkt werden. Wie in vielen organisationalen Veränderungen spielt die gelebte Kultur sowie die Werte in Bezug auf Lernen und Wissensteilung eine entscheidende Rolle. Wie wird das Teilen von Wissen in Ihrem Unternehmen, in Ihrem Team bewertet? Wird es als Zeitverschwendung gesehen oder als Mehrwert? Wofür bekommen Teammitglieder Wertschätzung? Nimmt sich jemand Zeit, geteilte Inhalte tatsächlich zu begutachten und sich damit auseinanderzusetzen? Wie sich andere Unternehmen diesem Change angenommen haben, können Sie auch in einem älteren Blogbeitrag nachlesen.

 

Der kulturelle Change, um das Konzept „Learner as Creator“ umsetzen zu können, geschieht natürlich nicht von heute auf morgen und auch nicht von allein. Vielmehr muss aktiv eine bewusste Entscheidung getroffen und dann in eine gewünschte Richtung gesteuert werden. Folgende Rahmenbedingungen und Maßnahmen können dabei unterstützen:

 

  • Den Nutzen für alle Stakeholder verdeutlichen, am besten durch frühzeitigen und aktiven Einbezug in die Diskussion.
  • Zeit für die Aufbereitung sowie den Konsum von Wissen im Arbeitsalltag einräumen, z.B. 1h pro Woche für jeden Mitarbeiter
  • Intrinsische Anreize zur Wissensteilung stärken, z.B. durch Wertschätzung, Anerkennung und Lob für Beiträge
  • Zusätzliche extrinsische Anreizsysteme zur Wissensteilung schaffen, z.B. als Bestandteil von Zielvereinbarungen oder Gamification-Ansätzen
  • Dem Thema und den Menschen Raum und Tools für den Austausch aktueller Themen zur Verfügung stellen, z.B. online und offline Communities sowie Lernsoftware, die bestenfalls im Arbeitsplatz und dem bestehenden Toolset integriert sind
  • Hilfestellung bei der Umsetzung durch erfahrene Wissensarbeiter, z.B. durch Unterstützung beim Erstellen eines Videos oder Blogbeitrags

 

In der offenen Diskussion zum Thema „Learner as Creator“ beim Knowledge Camp in Potsdam kam besonders die Angst vor Qualitätsverlust zur Sprache. Natürlich ist es authentischer, wenn Herr Mayer aus der Produktion ein kleines Video zur Montage der Maschine dreht, aber wenn es schlecht produziert ist, wird keiner etwas dabei Lernen. Hier sollte betont werden, dass der Einbezug von Mitarbeitern in die Aufbereitung von Lernmaterialien in kleinen Schritten möglich und sinnvoll ist. Es muss nicht gleich jeder Mitarbeiter komplette Trainings designen, aber in dem jeweiligen Expertenfeld unterstützen: was muss gelernt werden, was ist der Belegschaft wichtig, welche Fragen tauchen häufig auf, wo liegen die Probleme? Trainingsentwickler können diese Inhalte anschließend nehmen und (wenn sie gut sind) direkt einbauen oder nochmal upcyclen. Lesen Sie in unserem Blogbeitrag zum Thema „Content Up-Cycling“ was dabei beachtet werden muss.

 

 

"Overview Learner as Creator", Pokeshot 2017

 

Das sind nur einige Anregungen von unserer Seite, wie die 70% praktisches Erfahrungswissen sowie die 20% Wissen, die wir uns im beruflichen Umfeld aneignen, in 10% strukturiertes Lernen umgewandelt werden können. Machen Sie sich in unserem Blogbeitrag mit der 70-20-10 Methode vertraut! SmarterPath unterstützt das Konzept „Learner as Creator“ durch die Einbettung in die gewohnte Arbeitsumgebung (Jive oder O365), einfache Nutzerführung ohne aufwendige Softwaretrainings und der Möglichkeit existierendes Wissen aufzuwerten. Wie wir das Konzept bei Pokeshot mit Hilfe von SmarterPath an einem konkreten Beispiel erprobt haben, erfahren Sie in einem weiteren Blogbeitrag.

 

Zum Teil 2: Learner as Creator

Sollten Sie Fragen haben oder Hilfe bei Ihrem internen Change Management benötigen, sprechen Sie uns an.
Wir sind sicher, Sie haben noch weitere Ideen, teilen Sie diese doch gerne in den Kommentaren!

 

 

Linda joined Pokeshot GmbH in March 2016 as a consultant for social collaboration and learning management. Her primary responsibility is the product management of our award-winning social learning solution SmarterPath. Linda kam im März 2016 als Beraterin für Social Collaboration und Lernmanagement ins Pokeshot Team. Ihre Hauptverantwortung ist das Produktmanagement unserer Social Learning Lösung SmarterPath.

 

 

 

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