Skalierung von Unternehmenszielen anhand abgestufter Reverse Mentoring Level

April 25, 2018

REVERSE MENTORING VARIANTEN

Aufbauend auf meinen Artikel “Reverse Mentoring – „What is it and why do we need it?“ werfen wir nun einen Blick darauf, in welchen Ausprägungen Reverse Mentoring bei der Umsetzung von Unternehmenszielen im digitalen Zeitalter einen Mehrwert bietet. Wesentliche Zielsetzung dabei ist, Führungskräfte in der Erweiterung ihrer beruflichen Kompetenzen und Potentiale rund um das Thema Digital Workplace Collaboration zu unterstützen. Die Erweiterung der Einflussnahme in der “Social Sphere”, wie auch die Stärkung des Kontakts mit Kunden und Partnern, spielen dabei eine nicht unerhebliche Rolle.

 

Im Spannungsfeld zwischen der Verfügbarkeit von Kompetenzen und dem benötigten Lernaufwand (siehe nachfolgende Grafik), lassen sich so unterschiedlich anspruchsvolle Programmschwerpunkte und -ziele definieren, nach denen sich die Konzeption des jeweiligen Mentoring Programms richtet. Da bei Merck bspw. Auszubildende die Rolle der Mentoren einnehmen und über noch nicht ausreichend berufliche Erfahrung verfügen, einigte man sich dort auf den einfachen Einsatz eines Web 2.0 Mentorings. Bei Unternehmen wie Bosch aber kommen ausgelernte Mitarbeiter zum Einsatz, die eine größere Bandbreite an Themen im Sinne eines Social Media oder gar Digital Workplace Collaboration Mentorings, abdecken können.

 

 

POSITIVER EINFLUSS AUF UNTERNEHMENSZIELE

Durch Reverse Mentoring sind damit sowohl unterschiedliche strategische Ziele, als auch Ziele im Bereich der Organisationsentwicklung positiv beeinflussbar. Viele Themen der Organisationsentwicklung sind derart eng mit Veränderungsprozessen verbunden, dass sie stets auch einen Lernprozess bei den Betroffenen auslösen.

 

 

Schaut man sich auch hier das Spannungsfeld an, zwischen dem Veränderungsaufwand, welchen ein Unternehmen betreiben muss und der gleichzeitigen Bedeutung der Initiative für das Unternehmen, lassen sich derzeit fünf Themenblöcke mit unterschiedlichen Lernzielen abbilden (s. Grafik oben). Diese wiederum sind unterteilt in einzelne, knapp gehaltene Tutorials, welche die Reverse Mentoring -Paare in ihren Sessions als Ausgangsbasis nutzen können.

 

INDIVIDUELL ABGESTUFTE LERNZIELE

Inhaltlich bietet das Programm den Mentees damit auch verschiedene Kompetenzerweiterungen. Der geringste Veränderungsaufwand entsteht, indem Führungskräften zunächst nur erste operative Einblicke in die Digital Workplace Plattform gegeben werden. Beispiele für mögliche Tutorials sind hier das Aufsetzen eines Profils, der Aufbau eines eigenen Netzwerks oder auch das Finden von Personen und Informationen.

 

Vom Veränderungsaufwand schon etwas höher einzustufen sind die Social Media & Digital Workplace Einblicke im Unternehmen. Hier geht es mit Fokus auf die strategische Ausrichtung, um Rundreisen durch unternehmenseigene Social Media Präsenzen sowie interne Communities des unternehmenseigenen sozialen Netzwerks. Employer Branding und Guidelines können hier weitere Themen sein.

 

Wiederum ein Stück anspruchsvoller sind die Social Media Einblicke & Prinzipien. Die operative Ausrichtung ist hier ähnlich wie bei den Plattform Einblicken, jedoch ist der Aufwand für die Führungskraft, sich zu verändern, deutlich höher einzustufen. Gelernt wird, Social Media in der Theorie besser zu verstehen und sich mit den Begrifflichkeiten vertraut zu machen. Durch praktische Erfahrungen wird zusätzlich der Umgang mit Blogs sowie externen sozialen Netzwerken (Xing, LinkedIn, Kununu, Twitter, Facebook & YouTube) vertieft.

 

Deutlich anspruchsvoller wird es bei den Digital Workplace Collaboration Anwendungen. Hier lautet das Ziel, die Umsetzung der “New Ways of Working” aufzuzeigen und bestenfalls zur Umsetzung zu bringen. Es werden sowohl die strategische, als auch operative Nutzung der neuen Möglichkeiten besprochen, die sich im Rahmen des hausinternen Enterprise Social Networks ergeben. Prozesse wie das Finden von Experten, das Kommunizieren mit dem eigenen Netzwerk, sowie das Finden, Sammeln und Kombinieren von neuen Ideen und Informationen, stehen hier im Fokus.

 

Der “Digital Workplace Collaboration für Führungskräfte” -Themenblock geht sogar noch einen Schritt weiter und stellt die bislang anspruchsvollste Stufe im Reverse Mentoring dar. Auf dieser Stufe ist die Führungskraft mit den neuen Technologien und Möglichkeiten vertraut und bestenfalls in der Lage, eigene strategische Überlegungen anzustellen. Beispielhafte Tutorials sind “wie kann ich mich durch Social Media und Digital Workplace Collaboration einbringen?” oder auch das Vorantreiben der Digital Workplace Nutzung im eigenen Verantwortungsbereich. Unterschiedliche Einsatzfelder von Digital Workplace Collaboration im Unternehmen werden ebenso diskutiert, wie auch Themen die direkt aus dem Arbeitsumfeld der Führungskraft kommen.

 

AUSBLICK – WAS SAGEN DIE TEILNEHMER?

Alle diese Lernprozesse können durch den Einsatz von Reverse Mentoring positiv beeinflusst werden, wenn dieses als unterstützende Komponente des Change Managements eingesetzt wird. Im nächsten Beitrag werfen wir dazu einen Blick auf das Feedback der Mentees als auch der Mentoren mit Blick auf die 1:1 Lernsituation, der inhaltlichen und zeitlichen Flexibilität und anderen positiven Nutzenaspekten.

 

 

Über den Autor

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Milos Vujnovic, der an der Universität Stuttgart technisch orientierte Betriebswirtschaftslehre studiert hat, arbeitet seit 2010 als Social Business Berater. Im September 2016 wechselte er zum Berliner Social Business Beratungs- und Technologieanbieter Pokeshot, wo er sich mit seiner umfangreichen Expertise bezüglich Social Collaboration und User Adoption einbringt. Er berät dabei Unternehmen bei der Optimierung ihrer Change Management Maßnahmen sowie der Befähigung zur Nutzung von Social Collaboration Anwendungen und Praktiken. Zudem ist er verantwortlich für die Konzeption und Durchführung von Reverse-Mentoring-Programmen für Führungskräfte, um diese in digitaler Führung fit zu machen. Er besitzt außerdem umfangreiche Kenntnisse über verschiedenste Studien zum aktuellen Stand von Social Business.

 

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